Indien ist hinsichtlich
der Fläche der siebtgrößte, hinsichtlich der
Bevölkerungszahl nach China der zweitgrößte Staat der
Erde. Der Staat grenzt im Norden an Tibet, Nepal und
Bhutan, im Süden an die Palkstraße und den Golf von
Mannar, der das Land von Sri Lanka trennt, im Westen
an das Arabische Meer und Pakistan und im Osten an
Myanmar, den Golf von Bengalen und Bangladesh, das den
Nordosten Indiens fast völlig vom Rest des Landes
abtrennt. Teile des Grenzverlaufs zu China – wie etwa
in Arunachal Pradesh – sind umstritten. Mit Jammu and
Kashmir (über dessen endgültigen Status noch nicht
entschieden ist) verfügt Indien über eine Fläche von 3
165 596 Quadratkilometern. Die Hauptstadt ist
Neu-Delhi; größte Stadt des Landes ist Bombay.
Indien lässt sich in vier geographische Großräume
einteilen: den Himalaya, die nördlichen Stromebenen,
das Hochland von Dekkan sowie die West- und Ostghats.
Aufgrund der Topographie und der geographischen Lage
Indiens herrschen sowohl regional als auch
jahreszeitlich höchst unterschiedliche
Klimaverhältnisse. Abgesehen von den Gebirgsregionen
liegt Indien in tropischen Klimazonen. Die
klimatischen Verhältnisse des Landes werden maßgeblich
durch den Monsun geprägt; Südwest- und Nordost-Monsun
haben tief greifende Auswirkungen auf Klimaelemente
wie Temperatur und Niederschlag. Für weite Teile des
Landes lassen sich drei Jahreszeiten unterscheiden:
eine Regenzeit, eine kühle Jahreszeit und eine heiße
Jahreszeit.
Die Regenzeit, die meist im Juni beginnt und bis
November anhält, wird vom Südwest-Monsun ausgelöst;
dies ist ein Wind mit hoher Luftfeuchtigkeit, der vom
Indischen Ozean und dem Arabischen Meer auf das
indische Festland weht. Während dieser Jahreszeit
fallen circa 90 Prozent des Jahresniederschlags, der
an den Westghats häufig bei mehr als 3 000 Millimetern
liegt. In Cherrapunji im Khasigebirge im Nordosten
Indiens beträgt die mittlere jährliche
Niederschlagsmenge nahezu 11 000 Millimeter; es ist
damit der regenreichste Ort des Landes. An den
Südhängen des Himalaya beläuft sich der mittlere
Jahresniederschlag auf etwa 1 500 Millimeter. Mitunter
bleibt der Südwest-Monsun auch einige Wochen aus, was
zu Dürren und Hungerkatastrophen führen kann. Der
Monsun hat auch negative Seiten: So kommt es während
der Regenzeit vielfach zu Mückenplagen und
Malariaepidemien. In den meisten Jahren lässt die
Intensität des Monsuns im September nach.
Die Zeit von Anfang Dezember bis etwa Ende Februar
wird vom trockenen Nordost-Monsun geprägt. Während
dieser kühlen Jahreszeit herrscht in weiten Teilen des
Landes ausgeprägte Trockenheit. |