Mitunter kann das Land
aber auch von starken Stürmen, die in den nördlichen
Stromebenen von leichtem Niederschlag und im Himalaya
von starkem Schneefall begleitet sind, heimgesucht
werden. Die heiße Jahreszeit, die etwa Mitte März
beginnt und bis zum Beginn des Südwest-Monsuns anhält,
erreicht im Mai ihren Höhepunkt. In Mittelindien sind
zu dieser Zeit Temperaturen von über 50 °C keine
Seltenheit. In der Nähe von Kalkutta, im Gangesdelta,
beträgt die mittlere Jahrestemperatur 26,1 °C, an der
Malabarküste 27,8 °C und an der Koromandelküste 28,9
°C.
Der Anteil der Inder an der Weltbevölkerung beträgt
etwa 16 Prozent. Die Einwohnerzahl des Landes liegt
bei 1 046 Millionen (2002), die durchschnittliche
Bevölkerungsdichte bei rund 330 Einwohnern pro
Quadratkilometer. Die Geburtenrate beträgt 23,8 pro
Tausend Einwohner, die Sterberate 8,6 pro Tausend
Einwohner (2002). Die durchschnittliche
Lebenserwartung liegt bei 63,2 Jahren. Etwa 72 Prozent
der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten. Obwohl
sich die Lebensbedingungen in vielen Gebieten
verbessert haben – etwa durch die Bereitstellung
sauberen Trinkwassers – gilt der überwiegende Teil der
Menschen weiterhin als arm; etwa ein Drittel der
Bevölkerung lebt an oder unterhalb der von den
Vereinten Nationen festgesetzten Armutsgrenze.
Die kulturellen Wurzeln der verschiedenen indischen
Völker sind eng mit denen der anderen Völker Südasiens
verknüpft. Dazu gehören die Einwohner Pakistans,
Bangladeshs, Nepals, Bhutans und Sri Lankas sowie
entfernterer Gebiete. Der genaue Ursprung der meisten
indischen Völker ist nicht nachzuweisen, da zahlreiche
Kulturen das Land eroberten und assimiliert wurden.
Bei den heutigen Indern lassen sich jedoch drei so
genannte Phänotypen – kaukasische, australide und
mongolide – identifizieren.
Die größte Stadt in Indien ist Bombay (15,7 Millionen
Einwohner in der Agglomeration). Weitere bedeutende
Städte sind Kalkutta (12,1 Millionen in der
Agglomeration), Delhi (10,3 Millionen in der
Agglomeration), Hyderabad (5,70 Millionen), Bangalore
(5 Millionen), Ahmedabad (3,80 Millionen), Kanpur
(2,30 Millionen), Madras (6,10 Millionen), Poona (3,10
Millionen), Nagpur (1,90 Millionen), Lucknow (2,20
Millionen) und Jaipur (1,90 Millionen).
Seit Beginn der Unabhängigkeit hat sich der Staat
insbesondere auf die Verbesserung des
Gesundheitswesens konzentriert. Aber trotz
umfangreicher Maßnahmen im Bereich von
Präventivmedizin, Hygiene und Ernährung ist die
Situation für die Armen immer noch unzureichend;
immerhin ist es gelungen, das regelmäßige Auftreten
von Cholera-, Durchfall- und Elefantiasis-Epidemien zu
stoppen. |