Schottland, Landesteil des
Vereinigten Königreiches Großbritannien und
Nordirland, das sich über das nördliche Drittel der
Insel Großbritannien erstreckt.
Die Königshäuser von Schottland und England wurden
1603 als Personalunion unter Jakob I. vereint, die
Vereinigung des schottischen und des englischen
Parlaments zur Realunion erfolgte 1707. Schottland hat
jedoch bis zum heutigen Tag sein eigenes
Gerichtswesen, seine eigene Kirche und ein stark
abweichendes Bildungswesen sowie das Recht auf eigene
Banknoten bewahrt. Schottland grenzt im Norden an den
Atlantischen Ozean, im Osten an die Nordsee, im
Südosten an England und im Süden an den Solway Firth
und an die Irische See. Im Westen liegen der
Atlantische Ozean und der Nordkanal, der zwischen
Irland und der britischen Hauptinsel verläuft. Als
geopolitische Einheit umfasst Schottland 186 nahe
gelegene Inseln, die zum größten Teil drei
Inselgruppen zugeordnet werden: den Hebriden (Innere
und Äußere Hebriden) nordwestlich vor der schottischen
Küste, den Orkney-Inseln im Nordosten und den
Shetland-Inseln nordöstlich der Orkney-Inseln. Die
größte der übrigen Inseln ist Arran vor der Westküste
im Firth of Clyde. Die Fläche Schottlands beläuft sich
mit den zugehörigen Inseln auf 78 080
Quadratkilometer. Binnengewässer machen ungefähr eine
Fläche von 1 500 Quadratkilometern aus. Die Hauptstadt
ist Edinburgh, ein ökonomisches und kulturelles
Zentrum.
Die Topographie Schottlands zeigt besser als die
anderen Teile der britischen Insel die Auswirkungen
der Eiszeit mit ihren tief eingeschnittenen Tälern,
aus denen sich die zahlreichen Lochs und Firths
(Fjorde) bildeten, dem glazialen Geschiebemergel, der
die Grundlage für die fruchtbaren Böden in den
östlichen Lowlands darstellt, und den lang gestreckten
Moränenhügeln. Die unregelmäßige, stark zerklüftete
Küste vor allem im Westen Schottlands ist ein weiteres
Ergebnis dieser Glazialerosion. Bei den tiefen
Einschnitten in die Westküste, durch die das Meer weit
bis ins Landesinnere vordringen kann, handelt es sich
größtenteils um glazial übertiefte Täler, die von den
Schotten meist als Sea lochs bezeichnet werden,
während die breiten Einbuchtungen als Firths
bezeichnet werden. Erwähnenswert sind besonders der
Firth of Lorne, der Firth of Clyde und der Solway
Firth an der Westküste, während der Dornoch Firth, der
Moray Firth, der Firth of Tay und der Firth of Forth
den Küstenverlauf im Osten prägen. Die schottische
Küste ist etwa 3 700 Kilometer lang, wenn man die
zahlreichen Fjorde und Lochs einbezieht. Die
Landschaft Schottlands ist weitgehend von Bergland
bestimmt, lässt sich jedoch von Norden nach Süden in
drei deutlich zu unterscheidende Regionen einteilen:
die Highlands, die Central Lowlands und die Southern
Uplands. Auf die Highlands, die am stärksten
zerklüftete Region mit den meisten und höchsten
Erhebungen (insgesamt 300 über 900 Meter) auf der
britischen Hauptinsel, entfällt über die Hälfte der
gesamten Landfläche Schottlands. |