Das Kaledonische Bergland
im Nordwesten Irlands baut sich aus präkambrischen
Gneisen und Graniten auf. Dieser Teil ist die
geologisch älteste Formation der Insel. Die Gesteine
sind kaledonisch gefaltet (Kambrium bis Devon). Die so
genannte kaledonische Gebirgsbildung verdankt ihren
Namen diesem Gebirgszug. Der Hauptgipfel, der 752
Meter hohe Errigal, ist ein Quarzit-Härtling. Das
Hochland ist stark erodiert und zerrissen. Während der
quartären Eiszeit war das Gebiet stark vergletschert.
Davon zeugen zahlreiche Kare und Fjorde. Ausgedehnte
Moore bedecken die Hochflächen.
Das Hochland von Down und Armagh liegt im Nordosten.
Die Gesteine sind zum einen kaledonisch gefaltete und
metamorphisierte Sedimente aus dem Silur, außerdem
steht hier auch Granit an. Durch Abtragung entstand
noch vor dem Tertiär eine Hochfläche. Glaziale
Ablagerungen und Kare zeugen von der Eiszeit. Zum
anderen bilden Granite aus dem Tertiär die Gipfel der
Mourne-Berge, deren höchster Gipfel der Slieve Donard
mit 882 Metern ist. Hier wird Schafwirtschaft
betrieben. Die reichen Wasservorräte des Berglands
versorgen die Großstadt Belfast. Der südwestlich von
Newry gelegene Slieve Gullion (577 Meter hoch) ist ein
tertiärer Ringgang (siehe Plutonismus).
Das Plateau von Antrim im äußersten Nordosten entstand
im Tertiär durch Vulkanismus, die Lavaergüsse
förderten vor allem Basalte. Vulkanische Schlote sind
durch die spätere Erosion herauspräpariert worden (z.
B. der 438 Meter hohe Slemish). Im äußersten Nordosten
tritt das ältere Fundament mit Schichten aus dem
Präkambrium und Karbon zutage. Das Plateau fällt an
der Ostküste in einem bis zu 400 Meter hohen Kliff zum
Meer hin ab, während es sich nach Westen flach neigt.
Es ist von Mooren bedeckt. Der höchste Berg ist der
Trostan mit 554 Metern.
Die Kette von Leinster im Osten, zu der die
Wicklow-Mountains gehören, ist ein kaledonisch
gefalteter Sattel, in dessen Kern Granit ansteht. Die
ordovizischen Sandsteine und Tonschiefer haben an der
Grenze zum Granit eine Kontaktmetamorphose erfahren
und sind zu Glimmerschiefern umgebildet worden.
Quarzitlagen bilden morphologisch Härtlinge. Diese
erheben sich über Einebnungsflächen, die im Tertiär
angelegt wurden und im Quartär vergletschert waren.
Zum Formenschatz der Eiszeit gehören Kare, U-förmig
überprägte Täler und Moränen. In den höheren,
teilweise vermoorten Lagen wird traditionell
Schafzucht betrieben, die steileren Lagen sind
aufgeforstet, während die tieferen Lagen für den
Ackerbau genutzt werden. |